Klima-Membran - Eigenschaften, Verarbeitung und Pflege
Im FunFabric-Shop findest Du einige Stoffe mit Klimamembran für winddichte, wasserfeste und atmungsaktive Outdoorbekleidung.
Eine Klimamembran besteht aus einer hauchdünnen Folie, mit Millionen von winzigen Poren pro cm².
Wasserdampf (Schweiß) kann durch die Membran "diffundieren" doch für Wind und flüssiges Wasser (Regen) ist sie undurchlässig.
Dadurch wird der unerwünschte Sauna-Effekt, der sich häufig in Regenbekleidung einstellt vermieden.
Außerdem hält die Membran Wind ab, weshalb damit gefütterte Kleidungsstücke den Körper vor Auskühlung schützen.
Wer im Physik-Unterricht gut aufgepasst hat, wird sich vielleicht an Folgendes errinern:
Viel Wärme = viel Druck und wenig Wärme = wenig Druck
Die Membranfolie ist viel zu dünn und empfindlich, um sie allein verarbeiten zu können,
daher wird sie immer auf einen geeigneten Trägerstoff laminiert.
Zweischichtlaminat
Bei Zweischicht-Laminaten ist die Membran auf der Rückseite eines Stoffes. Meist ist das ein strapazierfähiger, leichter Microfaserstoff wie unser Outdoor TEX, perfekt für funktionelle Wetterschutzbekleidung. Daraus genähte Kleidungsstücke brauchen ein Futter, da die Membran auf der Rückseite geschützt werden muss.
Da eignen sich Futterstoffe aus Kunstfasern am Besten, da Sie den Feuchtigkeitstransport vom Körper weg nach Außen begünstigen. Baumwollstoffe z.B. saugen den Schweiß auf, geben ihn nur ungern wieder ab und eignen sich daher nicht so gut als Futter.
Für sehr leichte Sommerjacken aus Zweischichtlaminaten eignen sich auch Netzstoffe(Mesh) als Futter. Für wärmere Jacken oder Schneeanzüge
sind auch Fleece, Plüsch oder leichter Steppstoff sehr gut zum Füttern.
Wenn Dir das noch nicht warm genug ist, kannst Du zusätzlich noch ein Vlies als Wattierung einarbeiten.
Dreischichtlaminat
Wie der Name schon sagt, sind hier alle drei Schichten (Oberstoff, Membran und Futter) bereits fest miteinander verbunden. Ein typisches Beispiel ist dieser Softshell. Der hat eine weiche Rückseite aus Fleece isoliert daher auch ein wenig. Leichtere Dreischichtlaminate haben eine Rückseite aus Jersey oder Netzstoff und eignen sich daher gut für den Sommer oder Wetterschutz beim Sport.
Da Dreischichtlaminate bereits alle für wetterfeste Kleidung erforderlichen Schichten miteinander verbinden, ist es nicht zu empfehlen diese Stoffe noch zusätzlich zu füttern. Dadurch verlieren sie ihre besondere Eigenschaft, nämlich maximale Funktionalität bei minimalem Materialeinsatz.
Z-Layer (Membran als Zwischenlage)
Auf einen sehr dünnen Vliesstoff laminiert, lässt sich die Membran als dritte, einzelne Schicht zwischen Oberstoff und Futter verarbeiten. Bei der Auswahl von Futter und Oberstoff hat man so eine größere Auswahl bei Farben und Mustern. Der Z-Layer wird zusammen mit dem Oberstoff wie eine Lage verarbeitet, wobei die Folienseite nach außen weisen, also direkt auf der Rückseite des Oberstoffes liegen muss. Eine eventuelle zusätzliche Wattierung gehört dann zwischen dan Z-Layer und das Futter.Bei der Membranwattierung ist die Membran auf ein voluminöseres Vlies laminiert, sie wird ebenfalls als Zwischenlage eingenäht und ist eine Kombination aus Membran und Isolierung.
Wie werden Membranstoffe verarbeitet ?
Die Seite mit der Membran gehört immer möglichst weit nach außen. Wenn auf der beschichteten Seite genäht werden muss, haben einige Nähmaschinen Probleme mit dem Transport, da das Nähfüßchen schlecht gleiten kann. Da hilft ein Teflon- oder Rollenfuß. Wenn beides nicht zur Hand ist, kannst Du Streifen von Soluvlies oder Seidenpapier mitnähen. Das Soluvlies lässt sich später einfach auswaschen, Seidenpapier abreißen.
Damit später keine Feuchtigkeit durch die Nähte eindringen kann, solltest Du mit einer möglichst dünnen Nadel, Synthetikgarn und mittlerer Stichlänge nähen. Da die Membran-Folie elastisch ist, zieht sie sich um die Einstiche herum zusammen. Wir empfehlen Super-Stretch-Nadeln, auch wenn der Stoff nicht stretchig ist :-)
Bei starkem Regen, kann trotzdem etwas Wasser durch die Nähte sickern.
Das lässt sich vermeiden, wenn Du bei der Schnittauswahl oder Anpassung darauf achten, möglichst wenig Nähte an dem Regen ausgesetzten Stellen zu haben. Raglanschnitte eignen sich zum Beispiel gut für wetterfeste Jacken, da sie keine Nahte oben auf den Schultern haben.
Steppe alle Nähte so ab, dass das Wasser nicht hineinlaufen kann, sondern abläuft wie bei Dachziegeln.
Auch bei der Auswahl von Verschlüssen und Taschen solltest Du immer darauf achten, dass kein Wasser hineinlaufen kann.
Für optimalen Regen-Schutz kannst Du die Nähte auf der Membranseite abdichten. Wir haben die besten Erfahrungen mit Gear AID Seamgrip +F gemacht, der sich für die Abdichtung von laminierten Stoffen sehr gut eignet und ganz einfach verarbeiten lässt.
Bei Dreischichtlaminaten kannst Du ein Band zum Abdichten aufbügeln.
Wie das mit dem Abdichten im Detail funktioniert, haben wir hier erklärt.
Pflege von Membranstoffen
Stoffe mit Klimamembran können bis 30 Grad in der Maschine gewaschen werden. Allerdings solltest Du keinen Weichspüler verwenden, da dieser die feinen Poren verstopft und so die Atmungsaktivität leidet. Auf eine Vorwäsche vor dem Nähen solltest Du verzichten: Die laminierten Schichten können sich durch die Reibung in der Waschmaschine an den Kanten von einander lösen.
Du kannst auf der Stoffseite vorsichtig bügeln, solltest aber ein trockenes Baumwolltuch als Schutz benutzen und das Bügeleisen nicht zu lange an einer Stelle belassen. In den Trockner dürfen Membranstoffe nicht.