Fasern

Die verwendeten Fasern bestimmen maßgeblich die Eigenschaften eines Stoffes. Durch Mischen unterschiedlicher Fasern kann man deren Eigenschaften kombinieren, und so für fast jeden Zweck den idealen Stoff herstellen.

Leinen [LI]

Flachs, oder "Lein"ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschen.
Die Samenkörner (Leinsaat) sind wertvolle Speiseöl-Lieferanten und aus den Stängeln der einjährigen Pflanzen wird seit über 6000 Jahren folgendermaßen Leinen gewonnen:

  • Raufen = Die Pflanzen werden mit Wurzeln aus der Erde gerissen.
  • Riffeln = Die Samenkapseln werden entfernt.
  • Rotten = Das Pektin, welches die Fasern zusammenhält, wird mit Wasser gelöst.
  • Brechen = Die Stängel werden geknickt und gebogen um die hölzernen Bestandteile zu lösen.
  • Schwingen = Die gelösten Teilchen werden entfernt.
  • Hecheln = Die Fasern werden gekämmt.

Illustration - Leinen Ungebleichtes Leinen hat eine schöne, grau-beige Farbe. Die Fasern sind lang und glatt, glänzen daher dezent und fusseln kaum.
Sie sind steifer und härter als Baumwolle, aber auch strapazierfähiger und reißfester.
Leinen trägt sich, vor allem im Sommer, sehr angenehm, da es sehr viel Feuchtigkeit speichern und diese schnell wieder abgeben kann.
Leinenstoffe knittern sehr schnell, was ihnen den typischen "edlen" Leinen-Charakter verleiht. Sie sind nicht hitzeempfindlich, können daher bedenkenlos in die Kochwäsche, in den Trockner und dann sehr heiß gebügelt/gedämpft werden. (Allerdings können sie dabei einlaufen - aber nur ein mal ;-)
Bei veredeltem (ausgerüstetem) und gefärbtem Leinen muß man bei der Pflege zuweilen etwas vorsichtiger sein.