Stoffe

Gewebt, gestrickt oder gewirkt? Nicht jeder Stoff eignet sich gleich gut für jedes Projekt.

Stoffe

gibt es in ungezählten Arten. Aber nicht jeder Stoff eignet sich für jedes Kleidungsstück. Für Kinderkleidung solltest Du beispielsweise darauf achten, waschbare Stoffe zu verwenden und wenn ein weiter Rock schön fallen soll, musst Du einen weichen Stoff verwenden.

Wenn Du ein Kleidungstück fütterst, und immer wenn Du unterschiedliche Stoffe gemeinsam verarbeitest, solltest Du vorher darüber nachdenken, ob sich das fertige Stück nachher problemlos tragen und pflegen lässt. Sonst kann es passieren, dass der eine Stoff den anderen verfärbt, oder das Futter stark einläuft, während der Rest der Jacke total ausleiert.

Im Zweifelsfall ist es immer empfehlenswert die zu verarbeitenden Stoffe vor dem Zuschneiden einmal so zu waschen und zu bügeln wie Du es auch mit dem fertigen Kleidungstück tun wirst.

In der unüberschaubaren Vielfalt von Stoffen tummeln sich nach wie vor "Klassiker" von denen wir einige in der Liste zeigen. Am häufigsten werden für Kleidung gewebte Stoffe verwendet, wobei in den letzten Jahren gerade in der Hobbyschneiderei überwiegend Wirkstoffe verarbeitet werden. Die Technik des Webens hat sich in den letzten Jahrtausenden nicht verändert: Zwischen zwei Balken werden in gleichmäßigen Abständen Fäden (Kette) gespannt, zwischen denen man dann Reihe für Reihe einen weiteren Faden (Schuss) hindurchzieht. Dabei unterscheidet man lediglich diese drei Grundbindungen:


Leinwandbindung

Illustration - Leinwandbindung Die Ur-Form eines Gewebes, wie sie es vielleich schon mal auf Ihrem hölzernen Schul-Webrahmen hergestellt haben. Der Schussfaden wird abwechselnd unter bzw. über einen Kettfaden gelegt. Das fertige Gewebe sieht auf beiden Seiten gleich aus und ist recht stabil und scheuerfest.
In einfacher Leinwandbindung werden beispielsweise Batist, Taft, und Nessel gewebt. Und natürlich Leinwand ;-)
Rips und Panama sind Variationen der Leinwandbindung.



Köperbindung

Illustration - Köperbindung Köpergewebe können Sie am diagonalen "Köpergrat" erkennen. Dieser ensteht, wenn der Schussfaden jeweils über zwei und unter einen Kettfaden gelegt wird. Bei einem "Kettköper" sehen Sie auf der rechten Stoffseite mehr von den Kett- als Schussfäden. Bei einem Schussköper ist es umgekehrt.
Klassische Beispiele für Köpergewebe sind Denim, Twill und Gabardine. Eine typische Abwandlung ist Fischgrat.



Atlasbindung

Illustration - Atlasbindung Bei der Atlasbindung wird der Schussfaden immer unter mehreren Kettfäden und dann über einen einzigen gelegt. Dadurch liegen auf der rechten Stoffseite lange Fäden dicht beieinader, die dem Atlasgewebe den typischen Glanz verleihen. Durch die wenigen Bindungspunkte der Fäden ist dieses Gewebe sehr geschmeidig.
Satin, Duchesse und Moleskin sind typische Atlasgewebe. Eine Variation ist zum Beispiel Damast .



Wirk- oder Strickstoffe

Illustration Wirkware Stoffe können auch gewirkt oder gestrickt werden. Durch die in Schlaufen lose verschlungenen Fäden entstehen weiche Stoffe die auch ohne Beimischung von Elasthan immer etwas dehnbar sind. Jersey und Sweatshirtstoffe werden gewirkt. Aber auch Fleece und Walk, bei denen man die Maschenstruktur kaum noch erkennen kann, da die Oberfläche stark aufgerauht wurde.



Filz und Vlies

werden weder gewebt, noch gestrickt. Die Fasern werden nicht einmal versponnen, sondern halten lediglich durch Ihre rauhe Oberfläche zusammen.